Alter Friedhof Bonn
Anfang des 18. Jahrhunderts, also lange bevor Napoleon Bonaparte die Friedhöfe halb Europas von den Kirchhöfen vor die Tore der Städte verbannte, hatte der Kurfürst einen neuen Friedhof vor den Toren der Stadt Bonn anlegen lassen. Hier sollten vor allem Fremde, Soldaten und arme Leute bestattet werden, für die der Platz nahe den Kirchen der Stadt nicht mehr ausreichend war. Über die Jahre wurde dann natürlich auch dieser Friedhof zu klein und er entwickelte sich zu einer „guten Adresse“ für die reichen, mächtigen und einflussreichen Bürger der Stadt.
Heute ist der Friedhof, gelegen im Dreieck zwischen zwei stark befahrenen Straßen, zumindest an Werktagen keine wirklich letzte Ruhestätte, auch wenn gerade der alte Baumbestand und die begrenzte Verwilderung seinen Charme ausmachen und der ein oder andere Besucher hier auch gerne verweilt. Der Friedhof wird auch heute noch zur Bestattung prominenter Bürger der Stadt genutzt. Eine andere und durchaus für beide Seiten gute Lösung, ist die Möglichkeit zu Lebzeiten eine Patenschaft für ein historisches Grab zu übernehmen und die Pflege zu gewährleisten. Dadurch bekommt man nach dem Ableben die Möglichkeit sich dort bestatten zu lassen.
Bereit sein ist viel, warten zu können ist mehr, doch erst den rechten Augenblick nützen ist alles.
Arthur Schnitzler