Ähnlich der Stillleben- Malerei beschäftigt
sich die Stillleben- Fotografie mit der
Darstellung von unbelebten Motiven.
Dazu zählen sowohl natürliche Gegenstände wie zB Blumen, Nahrungsmittel, Steine, Geweihe
als auch von Menschen handgefertigte Dinge wie Porzellan, Bücher, Instrumente und Leuchten. Die Auswahl der Motive ist schier unerschöpflich.
Diese Objekte in der Fotokunst in ein wünschenswert harmonisch wirkendes Bild einzustellen, beansprucht das ganze Geschick des Fotografen. Er sorgt sich um die gefällige Anordnung der Gegenstände in seinem Bild, sucht nach der optimalen Lichtsetzung einschließlich von Schatten und die vorteilhafteste Komposition der Objekte.
Die Auswahl zusammen „passender“ Gegenstände und die Auswahl eines dazu geeigneten Hintergrundes entscheiden wesentlich über die Bildwirksamkeit
seines „Werkes“ und das Interesse des Betrachters.
Im Winter sind Baum und Wald quasi nackt.Es fehlt ihnen ihr Kleid, das sie „der Mode entsprechend“ in den anderen Jahreszeiten tragen. Man sieht jetzt die Knochen, dasGerippe, den Körper, die Statur.
Diese Strukturen der Natur aufzuspüren,
sie in ihrer Einzigartigkeit und ihren oft
bizarren Formen darzustellen, haben wir
uns zum Thema gemacht. Die Natur ist Künstler genug. Im Fotokurs versuchen wir jedoch mit den Mitteln unserer Fotokunst diese Schroffheit oder mitunter
neblig-trübe Stimmung der winterlichen Umgebung sichtbar zu machen. Und stellen fest,
welche eindrucksvollen und ausdrucksstarken Bilder diese Jahreszeit bereithält.
Mancher Farbklecks ist versteckt dabei.Baum und Wald schlafen; aber sie leben.
Beide schöpfen jetzt im Ruhen neue Kräfte für das Erwachen im Frühling.
Bereit sein ist viel, warten zu können ist mehr, doch erst den rechten Augenblick nützen ist alles.
Arthur Schnitzler